Frauen auch universitär benachteiligt

Wenn Studierende in unserem Bundesland ihren Bachelor- oder Diplomabschluss machen, liegt der Anteil der Frauen unter den Absolventen bei 50%. Beim Lehramt sogar noch darüber. Ideale Startvoraussetzungen für Frauen um eine Laufbahn in Forschung und Lehre einzuschlagen? Könnte man denken. Aber dem ist nicht so. Frauen werden in Baden-Württemberg universitär benachteiligt, wie ein Blick auf die Habilitationen zeigt: Die höchstrangige akademische Prüfung, die Grundvoraussetzung für eine Professur ist, wird zu nur zu 20% von Frauen abgelegt. Frauen sind somit systematisch in Spitzenforschung und Spitzenlehre unterrepräsentiert und haben seltener über dem Wege der Professur und Habilitation die Möglichkeit, Spitzeneinkommen zu erzielen.

Für diesen Umstand ist maßgeblich die schwarz-gelbe Landesregierung verantwortlich. Sie war es, die 2007 das Förderprogramm für Habilitationen von Frauen auslaufen lassen hat. Sie hat zu verantworten, dass in Baden-Württemberg lediglich eine Kita-Betreuungsquote für Kleinkinder von 20% existiert. Und sie ist es, die das Erhalten des Landeselterngeldes bei Paaren nicht von einer Betreuungszeit des Kindesvater abhängig macht.

Die benannten Missstände sind zügig zu beheben! Frauenförderung muss aber weiterreichen: Mit Gender-Studiengängen müsste erforscht werden, wie vielfältig Ausformungen und Ursachen weiblicher Benachteiligung in unserer Gesellschaft sind. Dies käme nicht nur künftigen Generationen von Mädchen und Frauen zu Gute, sondern würde die Nachfrage nach explizit ‚weiblichen Professuren‘ ab sofort steigern.

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